Sturmflutpfähle

Sturmflutpfahl am Husumer Hafen
Husum hat einen Hafen seit der Sturmflut 1362

Dieses ist der Sturmflutpfahl am Husumer Hafen. 

 

Seine Messingmarkierungen zeigen z.B. die Sturmflut 1362, an, die überhaupt erst dafür gesorgt hat, dass Husum einen Hafen hat. 

Vor 1362 kannte man eher nur Sommerdeiche, die einer sommerlichen Überflutung stand hielten, aber keine Herbst- und Wintersturmfluten.

Der Meeresspiegel stieg und die Friesen bauten Torf ab und gruben sich immer tiefer.

Alles Faktoren, die zu dieser "Groten Mandränke" führten.

  

Im Hintergrund sieht man den Hafen und das Rathaus.

Die Sturmflut und ihre Markierungen auf der Hamburger Hallig
Die Sturmflut 1634 formte die Hamburger Hallig

Dieser Sturmflutpfahl steht auf der Hamburger Hallig.

 

Die Hamburger Kaufmannssöhne Arnold und Rudolf Amsinck erwarben 1624 die Deichrechte auf der ehemaligen Insel Strand und begannen dort große Flächen einzudeichen.

Der neu gewonnene Koog hieß "Amsinck- Koog" und sie errichteten ein stolzes, großes Haus, das "Hamburger Haus" 

Schon bald konnten sie Ernten einfahren, doch die Sturmflut 1634 (Buchardiflut), zerstörte einen großen Teil der Deiche. 

Nach dem Tode Rudolfs verteidigte Arnold mit viel Trotz und Eigensinn seinen "Amsinck- Koog". Doch alle finanziellen Mühen waren umsonst und er verstarb verarmt.

 

Im Hintergrund sieht man die Strandquecke.

Sturmflutpfahl auf der Hallig Oland
Auf dem Sturmflutpfahl auf Hallig Oland zeigt die unterste Markierung ein normales "Land unter" an

Der Sturmflutpfahl auf der Hallig Oland zeigt an der untersten Markierung den Wasserstand bei normalem "Land unter".

"Land unter" ist ein charakteristisches Merkmal einer Hallig und kommt häufiger im Herbst und Winter vor.

Bei starkem Wind aus West und Springflut wird das Grünland einer Hallig überflutet. 

Dieses Ereignis kann unterschiedlich häufig auf einer Hallig sein. 

Hallig Nordstrandischmoor hat etwa 30 Mal im Jahr "Land unter", die Hamburger Hallig etwa 60 Mal.

Die Menschen, die auf den Halligen leben, sind geschützt in ihrem Haus auf der Warft.

 

Sturmflutpfähle zeigen die Höchstwasserstände bei Sturmflut an
Sturmflutpfahl auf Nordstrand

Dieser Sturmflutpfahl steht auf der Insel Nordstrand.

 

Als die große Insel Strand nach der Sturmflut 1634 auseinanderbrach entstanden Nordstrand, Pellworm und die Hallig Nordstrandischmoor.

 

 Dieser Sturmflutpfahl steht beim Hofladen Baumbach auf Nordstrand.

 

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Gibt es eigentlich noch mehr Sturmflutpfähle auf Nordstrand?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sturmflutpfahl auf Hallig Hooge
Sturmflutpfahl auf Hallig Hooge

Geht man von der Kirchwarft auf Hallig Hooge hinunter zu seinem Rad oder zur wartenden Pferdekutsche, kommt man an diesem Sturmflutpfahl vorbei.

Eine Markierung zeigt die Sturmflut 1825, die die Hooger besonders betraf. 

Es starben 25 Menschen  und fast alles Vieh war umgekommen.

Der dänische König Friedrich der VI. wollte sich ein Bild von der Zerstörung der Hallig machen und reiste nach Hooge. Auch er konnte aufgrund des Wetters und der Flut nicht weitersegeln und übernachtete im Haus des Kapitän Bandiks. Heute ein beliebtes Ausflugsziel auf Hooge, der Königspesel.

 

In früheren Zeiten richteten die Sturmfluten auf Hooge immer wieder schwere Schäden an Wiesen und Warften an oder fielen den Fluten zum Opfer. Man entschied sich einen mit Steinen abgedeckten Sommerdeich zu bauen. Seitdem dieser Damm die Hallig umrundet, hat die Zahl der Überschwemmungen deutlich abgenommen. Damit "wächst" die Hallig auch nicht mehr in dem Maße wie bisher, wo nach jeder Überflutung eine Schlickschicht zurückblieb, so wie es noch auf den anderen Halligen geschieht.

Sollte es dennoch zum "Landunter" kommen, dann müssen Schleusen im Deich geöffnet werden, damit das Wasser wieder ablaufen kann. Auf den anderen Halligen braucht man solche Schleusen nicht.

 

 

 

Sturmflutpfahl auf der Hallig Nordstrandischmoor
Sturmflutpfahl auf der Hallig Nordstrandischmoor vor der Schule, Amalienwarft

Der Sturmflutpfahl auf der Hallig Nordstrandischmoor steht vor der Schule, Amalienwarft.

Die Zeitrechnung fängt auf der Hallig Nordstrandischmoor erst bei der Sturmflut 1634 an, denn vorher war es ein Hochmoor auf der Insel Strand, auf der sich die Menschen bei der schweren Sturmflut retten konnten. Danach wurde erst dort besiedelt.

Sozusagen war die Sturmflut 1634 die Geburtsstunde der Hallig Nordstrandischmoor.

 

 

 

 

Ich werde meine Sammlung mit Sturmflutpfählen an der nordfriesischen Nordseeküste noch vervollständigen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Manfred.Holtorf@gmx.de (Samstag, 14 Dezember 2019)

    Hallo, vielleicht können Sie mir eine Frage zum Husumer Sturmflutpfahl beantworten: Ganz oben am Ring steht der Hinweis, dass es den Stand am Sperrwerk anzeigt. Wie war die Höhe des Wasserstandes hier direkt am Pfahl?
    Deutlich niedriger oder in ähnlicher Höhe?
    Vielen Dank und schönen Gruß
    M. Holtorf

  • #2

    Anke Dethlefsen (Sonntag, 15 Dezember 2019 18:51)

    Hallo Herr Holtorf,
    die Markierungen zeigen den jeweiligen Wasserstand bei Sturmflut am Pfahl und an der Schleuse.
    Der Wasserstand ist gleich, nur der Wellenschlag an der Schleuse ist höher.
    Beste Grüße von A. Dethlefsen

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